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Stabile Stromversorgung gesichert

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Bei Grundsteinlegung der Umspannstation Peja 3 im Westen von Kosovo im November 2008 rechnete niemand damit, dass schon ein Jahr später die Anlage eingeweiht werden könnte. Bei strahlendem Sonnenschein konnten aber am 17. November der kosovarische Premierminister Hashim Thaçi und der deutsche Botschafter in Kosovo, Hans-Dieter Steinbach, die Anlage in Betrieb nehmen. Weitere kosovarische Regierungsvertreter, Vertreter der Übertragungsgesellschaft KOSTT (Kosovo Electricity Transmission, System and Market Operator), der KfW Entwicklungsbank und viele Mitarbeiter, die an Planung und Bau beteiligt waren, feierten den Erfolg - auch mit Musik und Tanz.

Bisher kam es im Westen von Kosovo zu hohen spannungsverursachten Stromausfällen. Die alten 110-kV-Übertragungsleitungen waren für das Spannungsniveau zu lang und technisch nicht ausreichend. Folge: sehr hohe technische Verluste und Spannungsabfälle und damit keine ausreichende Versorgung der Verbraucher einschließlich Industrie, Gewerbebetriebe, privater Haushalte, aber auch Schulen, Krankenhäuser und Verwaltung. Die neu errichtete 400/110-kV-Umspannstation Peja 3 verringert die Entfernungen zu den Lastschwerpunkten im Westen und Norden erheblich, die neuen und mit stärkeren Seilen belegten 110-kV-Leitungen werden die Engpässe beseitigen, die technischen Verluste reduzieren und das Spannungsniveau auf Normwert halten. Private, gewerbliche und öffentliche Verbraucher können nun mit einer sicheren Stromversorgung rechnen - Voraussetzung für eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Kosovo. Im Westen des Kosovo (Dukagjini Region) lebt etwa die Häfte der Bevölkerung, sie profitieren automatisch von der Umspannstation und den Leitungen.

Finanziert wurde Peja 3 mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über die KfW Entwicklungsbank und das Kosovo Consolidated Budget (KCB). Die Gesamtkosten für das Programm, das abgesehen von der Umspannstation noch einen Bagger für die Braunkohleproduktion (8 Mio. Euro) und Schulungsmaßnahmen umfasst, liegen bei 24,5 Mio. Euro, Die Bundesregierung steuerte über die KfW 13,5 Mio. Euro bei, 11 Mio. Euro kamen vom KCB.

Seit Kriegsende im Juni 1999 engagiert sich die Bundesregierung im Rahmen der Finanziellen Zusammenarbeit in Kosovo und hat in diesen zehn Jahren mehr als 200 Mio. Euro zugesagt. Neben dem Energiesektor, für den etwa die Hälfte der Gelder bestimmt waren, werden Programme im Finanzsektor und in der Wasserver- und Wasserentsorgung gefördert. Was die Energieversorgung angeht, ist Kosovo eigentlich in einer komfortablen Situation: Die Braunkohlevorkommen sind von guter Qualität und werden vermutlich noch etwa 60 Jahre das Land versorgen können. Aber die zwei Wärmekraftwerke im Land, von denen eines seit mehr als 40 Jahren betrieben wird, sind veraltet. In einem Sofortprogramm wurden nach Kriegsende wurden sie repariert und Maßnahmen zum Umweltschutz wurden durchgeführt. Deshalb wurden weitere Teile des alten Kraftwerks wieder funktionsfähig gemacht. Langfristig werden die Probleme der Stromversorgung in Kosovo nur durch einen Kraftwerksneubau gelöst werden können, auch Fragen einer effizienten Energieversorgung und die Nutzung regenerativer Energien gewinnen an Bedeutung. Bis zum Jahr 2020 plant Kosovo ein Fünftel seines Energiebedarfs durch erneuerbare Energien abzudecken. Auch dabei kann Kosovo auf Unterstützung durch die Finanzielle Zusammenarbeit zählen.

Quelle: KfW

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