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Energie- und Wasserversorgung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau
Wasser aus dem Hahn - Strom aus der Steckdose |
Die zuverlässige Versorgung von Haushalten und Betrieben mit Strom und sauberem Wasser gilt in den meisten Teilen Europas als selbstverständlich, in Kosovo aber war dies lange Zeit nicht der Fall. Vor allem während der harten Winter mussten hier Licht und Wärme für die Menschen sichergestellt werden. Erst mit fließendem Wasser, Heizung und elektrischem Licht wurden die Häuser in Kosovo wieder richtig bewohnbar und die Wirtschaft wieder arbeitsfähig. Die KfW-Entwicklungsbank bringt die Energie- und Wasserversorgung in Kosovo auf Vordermann. Dies trägt auch dazu bei, dass die Menschen im Land selbst ihren Lebensunterhalt verdienen können.
Energie und Wasser für die Menschen in Kosovo |
Die Energie wird in Kosovo in zwei Wärmekraftwerken erzeugt, von denen eines seit mehr als 40 Jahren betrieben wird. Mangelhafte Wartung, fehlende Investitionen und unsachgemäßer Betrieb hatten seine Funktionsfähigkeit stark beeinträchtigt. Seit 1989 fehlte es an geschultem Fachpersonal, Stromlieferungen waren äußerst unregelmäßig, starker Staubausstoß und Schmutzwasser belasteten die Umwelt. Bei der Wasserversorgung bot sich ein ähnliches Bild. Zusätzlich hatte der Krieg hier deutlichere Spuren hinterlassen. Chlorierungsanlagen wie Laboreinrichtungen waren beschädigt und der gesamte Fuhrpark wurde gestohlen. Trotz eines großen Wasseraufkommens war die Versorgung der Bevölkerung und der Betriebe in Kosovo nicht gesichert. Außerdem bezahlten viele Haushalte nicht für ihren Wasserverbrauch. Dies führte zu einer wirtschaftlichen Schwächung der Wasserversorgungsbetriebe. Im Jahr 2000 begann die KfW-Entwicklungsbank mit der Instandsetzung des 40 Jahre alten Kraftwerks, mit den Reparaturarbeiten an den Wasserversorgungssystemen und der Ausbildung des Personals.
Fitnessprogramm für Kraftwerke und Rohre |
In einem Sofortprogramm wurden zunächst Druckkessel, Kühlsystem, Turbinen, Generatoren und weitere Einrichtungen des Kraftwerks repariert. Zwei seiner Blöcke konnten dadurch im Winter 2000/2001 wieder ans Netz gehen. Zum Schutz der Umwelt wurden Filteranlagen eingebaut und die Abwasserreinigung erneuert. Im Juni 2002 musste die KfW-Entwicklungsbank in Rekordzeit ein Notprogramm auf die Beine stellen, weil das zweite, modernere Kraftwerk nach einem Feuer nicht mehr betriebsfähig war. Deshalb wurden weitere Teile des alten Kraftwerks wieder funktionsfähig gemacht. Für das Kraftwerkspersonal und sein Management wurden zahlreiche Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt. In den Gegenden von Prizren und Peja sowie in Mitrovica, Pristina und Umgebung wurde das Wasserver- und -entsorgungssystem wiederhergestellt. Quellen wurden eingefasst, neue Rohre verlegt und Pumpstationen gebaut. Es wurde sichergestellt, dass Hygienestandards eingehalten werden. Zur effektiven Verbrauchskontrolle wurden Hauswasser- sowie Produktionszähler installiert und kostendeckende Tarife eingeführt. Die Mitarbeiter der Wasserbetriebe wurden betriebswirtschaftlich beraten und handwerklich geschult.
Es läuft und fließt wieder durch die Leitungen |
Auch wenn langfristig die Probleme der Stromversorgung in Kosovo nur durch einen Kraftwerksneubau gelöst werden können, wurde durch die schnelle Hilfe der Bundesregierung die Stromversorgung in Kosovo wiederhergestellt und damit ein wichtiger Beitrag zur Post-Konfliktbewältigung geleistet.
Mittlerweile liefert das 40 Jahre alte Kraftwerk dank der Instandsetzungsmaßnahmen wieder Energie für Haushalte und Wirtschaft in Kosovo. Die Umwelt wird jetzt durch eine saubere Produktion geschont. Nach den Instandsetzungsarbeiten an der Wasserversorgung erhalten nun 900.000 Einwohnern in 17 Gemeinden frisches Trinkwasser. Durch die Messung des tatsächlichen Wasserverbrauchs und die Neukalkulation der Preise konnte auch die wirtschaftliche Situation der Wasserbetriebe stabilisiert werden. Nun wird an der Verbesserung der Wasserentsorgung gearbeitet.
Investitionen für über 900.000 Menschen |
Seit 2000 ist die Bundesregierung durch das Engagement der KfW-Entwicklungsbank an der Wiederherstellung der Energie- und Wasserversorgung in Kosovo beteiligt. Weitere Mittel wurden vom Kosovo Consolidated Budget (KCB) der Vereinten Nationen, der Europäischen Agentur für Wiederaufbau und von Dänemark bereitgestellt. Während des gesamten Wiederaufbauprozesses wird eng mit der Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen in Kosovo (UNMIK) und den Gemeinden zusammengearbeitet. Dabei hat das Büro der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Pristina eine zentrale Rolle bei der Koordination der gesamten Infrastrukturmaßnahmen mit deutscher Beteiligung. Die Bundesregierung engagiert sich so langfristig für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen in Kosovo.